Nora Meister ist 18-jährig, stammt aus Lenzburg AG und leidet seit ihrer Geburt an einer Hörbehinderung und «Arthrogryposis multiplex congenita», kurz AMC, einer Versteifung der Gelenke. Die Eltern von Nora sind beide als Schwimm-Lehrpersonen tätig, weshalb ihr der Schwimmsport schon als Kind nahelag. Und mehr als das: Sie hat ein überdurchschnittliches Talent fürs schnelle Gleiten im Wasser. Bereits im zarten Alter von 13 Jahren schwimmt sie an der EM in Funchal (Portugal) zweimal ins Finale (100 m Rücken, 400 m Freistil). Zwei Jahre später wird sie in Dublin (IRL) Europameisterin im 100 m Rücken (S7) und 400 m Freistil (S7). Die Qualifikation für Tokio stand ganz oben auf ihrer Wunschliste, ein Ziel, welches sie dank Fleiss und Ausdauer erreichen konnte – eine richtige Power-Frau eben!
Auch Cythia Mathez ist eine wahrhaftige Power-Frau. Sie kämpft Judo, spielt Rugby und fährt Autorennen. Doch 2009 erkrankt sie an Multipler Sklerose, kurz MS. Obwohl sie seit 2015 komplett auf den Rollstuhl angewiesen ist, bleibt Sport ihre grosse Leidenschaft. Sie entdeckt Rollstuhl-Badminton – und wird darin schnell eine der besten Behinderten-Athletinnen der Schweiz. Schon bald bestreitet sie ihre ersten Wettkämpfe. 2017 nimmt sie in Ulsan (Korea) an ihrer ersten Weltmeisterschaft teil, an der sie im Doppel mit Karin Suter Erath das Viertelfinale erreicht. An der EM 2018 im französischen Rodez werden die beiden sogar Europameisterinnen. In Tokio feiert Para-Badminton dieses Jahr nun das Paralympische Debut. Mit ihrer Teilnahme geht für Cynthia Mathez ein Traum in Erfüllung, denn schon seit jeher ist sie von Japan und seiner Kultur begeistert.
Wir sind gespannt auf die Leistungen der talentierten Athletinnen. Let’s go!